Die Geburt eines Kindes ist für viele Frauen eines der schönsten Ereignisse
ihres Lebens. Für den Beckenboden der Frau stellt eine Schwangerschaft
und v.a. die Geburt eine enorme Herausforderung und Beanspruchung
dar.
Man weiß, dass ca. zehn Prozent der Mütter bleibende Schäden am
Beckenboden behalten. Das kann eine Harn- oder Stuhlinkontinenz,
chronische Schmerzen oder eine Absenkung der Scheide bzw. der
Beckenbodenorgane bedeuten. Eine Harninkontinenz während oder nach
der Schwangerschaft ist der größte Risikofaktor für die Entstehung einer
Inkontinenz nach den Wechseljahren.
Oft besteht noch der Irrglaube, dass man den Beckenboden nach der
Geburt möglichst schonen muss und mindestens das Wochenbett abgewartet
werden sollte. Neuste Studien zeigen genau das Gegenteil. Ein
frühes und professionell angeleitetes Beckenbodentraining / Rückbildung
sind essentiell. Idealerweise bereits in der Schwangerschaft. Das kann
durch eine Hebamme oder Physiotherapeuten/in begleitetes Training sein.
Durch eine frühzeitige Pessartherapie direkt nach der Entbindung kann
eine deutliche Verbesserung der Beckenbodenfunktion erreicht werden.
Auch langfristig. Diese Silikonringe oder -würfel werden in die Scheide
eingeführt und stützten den Beckenboden.
Sollten schwerwiegendere Probleme für Sie bestehen, die über das Ausmaß
der „normalen“ Veränderungen durch die Schwangerschaft und Geburt
bestehen, halten wir in unserer Praxis sämtliche modernen diagnostischen
und therapeutischen Mittel vor, um Ihnen suffizient helfen zu können.
Auch wenn Sie einfach einmal abklären möchten, ob alles nach der
Schwangerschaft mit Ihrem Beckenboden in Ordnung ist, sind wir für
Sie da.
Ein besonderes Spezialgebiet ist die sogenannte Neuropelveologie, die
sich mit krankhafter Veränderung oder Verletzungen von Nerven im
Bereich des Beckenbodens befasst. Dies resultiert häufig in chronische
Schmerzen oder Funktionsstörungen und bleibt leider lange unerkannt.
Wir führen auch komplexe operative Korrekturen durch, wenn es zu
einer schlechten Ausheilung einer Geburtsverletzung gekommen ist
oder Nervenkompressionen bestehen.